Die Suche nach dem richtigen Schiff
Erweb der Baulizenz
Die Suche nach der geeigneten Yacht für eine Weltumsegelung ließ uns folgende Kriterien aufstellen:
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Robust (langzeithaltbar) also fiel die Wahl auf Aluminium
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Decksalon
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Mittelcockpit
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Große Tankkapazitäten
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Großer Stauraum
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ASY-Twin-Kiele
Dar Gebrauchtmarkt lieferte nur sehr teuere Yachten die zudem noch relativ alt und auch nicht unseren Bedürfnissen angepasst waren. Der Selbstbau rückte immer näher in unser Blickfeld!
Bei dem Konstrukteur Kurt Reinke ( www.reinke-yacht.de ) wurden wir fündig und entschlossen uns die Lizenz für eine Reinke 13M zu erwerben.
Bauphasen
Rumpfbau
2002 wurde der Bauvertrag mit der Firma Jelen Yachts in Weinsberg/Wimmental abgeschlossen. Baubeginn sollte Mitte 2003 sein und das Kasko sollte Mitte 2004 ausgeliefert werden. Leider gab es Verzögerungen, sodass erst Mitte 2004 mit dem Bau begonnen wurde und die Fertigstellung zog sich bis April 2006 hin. Fachlich sind wir mit dem Kaskobau sehr zufrieden aber die Unzuverlässigkeit von Herr Jelen führte zu einer hohen Unzufriedenheit mit dessen zeitlicher Planung. Hinzu kam, dass die Firma Jelen Yachts im Januar 2005 Insolvenz anmelden musste und ab Juni 2005 ein Insolvenzverwalter eingesetzt wurde. Wir mussten also mit Hilfe von Frau Dr. Lenenbach einer tollen Rechtsanwältin (siehe Linkliste) unsere alleinigen Ansprüche an dem Kasko darlegen was durch den Bauvertrag aber kein Problem darstellte. Folgender Zusatz im Bauvertrag ist zwingend notwendig:
„Hiermit bestätige ich, Emmerich Jelen, dass der Yachtrumpf vom Typ Reinke 13M, den ich in meiner Firmenhalle Grantschenerstr. 55 in 74189 Weinsberg für Herr Frank Kunzelnick baue zu jedem Zeitpunkt im uneingeschränkten Besitz von Herr Frank Kunzelnick ist. Das Material, das ich für den Rumpf benötige wird Herr Kunzelnick immer voll im Voraus bezahlen und ist deshalb auch im uneingeschränkten Besitz des unverbauten Materials.“
Der Transport
Für den Transport von Weinsberg/Wimmental nach Appenweier wurde die Firma MT Internationale Yachttransporte ( www.mt-trans.de ) aus Karlsruhe unter Vertrag genommen. Diese erledigte den Auftrag zu unserer vollsten Zufriedenheit. Doch bis es soweit war mussten noch einige Hürden am Vortag des Transportes genommen werden.
Die Hallenvermieterin vom Yachtbauer Jelen hatte schon länger keine Miete von Herrn Jelen erhalten und hatte die Zufahrt zur Halle blockiert. Nur durch den unermüdlichen Einsatz von Frau Dr. Lenenbach unserer Rechtsanwältin konnte die Aufhebung der unrechtmäßigen Blockade erzwungen werden.
Der Transport konnte also wie geplant am 28.04.2006 nach Appenweier rollen.
Innenausbau I
Begonnen wurden mit der Isolierung des Rumpfes
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Reinigen der Aluminiumflächen mit Supercleaner (International)
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Ankleben der Trobloc-Platten (80 qm) der Firma Lutz und Gaugler/Aalen
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( www.gaugler-lutz.de ) mit handelsüblichem Pattex (3 x 4,5 Liter Kanister)
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Ausspritzen der Fugen mit PU-Schaum aus dem Baumarkt
Fazit: Die PE-Trobloc-Platten halten hervorragend mit Pattex. Ein Ablösen führt zur Zerstörung der Platten und auch kleinere Schweißarbeiten an der Rumpfaußenseite konnten nach der Isolierung keinerlei Zerstörung an der Klebestelle und Isolierung erkennen lassen.
Beschichten der Wassertanks
Die Wassertanks wurden mit Epple-Plast LS beschichtet. Es ist die einzige lebensmittelechte Beschichtung die auf Aluminium hält. Der Tank wurde vorher grundiert mit einem Ätzprimer von der Firma Epple (Epple Bauelemente GmbH, Herrenberg) und dann zweimal gestrichen oder besser gesagt mit der Beschichtung betupft. Streichen ließ sie sich nämlich nicht besonders. Das Ergebnis dieser auf Epoxidharz basierenden Beschichtung ist jedoch sehr gut.
Holzinnenausbau I
Der Unterbau wurde mit normalen Fichte-Tanne-Dachlatten gemacht. Die sind günstig im Baumarkt zu bekommen. Als nächstes wurde für die Schotten 15mm Bootsbausperrholz mit Khayafurnier bei der Firma Sommerfeld und Thiele bestellt.
Die Firma Sommerfeld und Thiele war jedoch zu teuer und alle anderen Holzteile haben wir dann bei der Firma Georgus betellt. Zuerst werden die Querwände eingebaut. Nun werden die Dachlatten an die Spanten geklebt (Sikaflex 221) um die Wandverkleidungen anzubringen.
Lackieren des Decks
Wir haben uns für die 2-K-Produkte von International (Interprotect, PU-Basecoat und Perfection entschieden). Doch zuerst musste das Aluminiumdeck mit der Festool Rotex (man braucht dieses Profigerät) mit 24 Korn geschliffen werden und am selben Tag musste die geschliffene Fläche mit Interprotect versiegelt werden. Für die 13M braucht man so ca. 4-5 Tage, dann ist das gesamte Deck einmal grundiert. Dann kamen noch mal zwei Schichten Interprotect, eine Polyuretan-Basecoat und zwei Schichten Perfectionlack darüber. Für die einzelnen Schichten braucht man jeweils ca. 6-7 Stunden. Die Beschichtung wurde ausschließlich gewalzt. Man sollte dafür lösungsmittelbeständige superfeine Walzen verwenden. Das Ergebnis ist trotz „Freilandlackierung“ (einige Mücken wurden doch übergewalzt) sehr gut geworden.
Einbau der Luken
Die Luken und auch alle anderen Anbauteile (Steuersäule, Instrumente,…) wurden mit Aluminiumschrauben (www.gueldner.com) verschraubt. Abgedichtet wurde mit Moosgummi (EPDM).
Die Seereling aus Edelstahl wurde auf die Alubolzen gesteckt die vorher mit Schrumpfschlauch und Kunststoffring isoliert wurden.
Holzinnenausbau II
Zuerst wurde die Bilge beschichtet (nur nötig zum besseren Sauberhalten).
Nun wurde die Lattenunterkonstruktion mittels Tanne-Fichte-Dachlatten an die Spanten geschraubt bzw. mit Sikaflex geklebt. Dort wo nur Abdeckungen und keine tragenden Teile (Wegerung, Schrankböden, …) verkleidet wurden haben wir dem Sikaflex den Vorrang gegeben. Es geht eben schneller und hält extrem gut. Als hervorragend hat sich das Schablonieren wie es Rainer und Martina Schwesinger auf ihrer Homepage (www.gyraima-dmvj.de/Techniken.html) beschreiben herausgestellt. Die Holzteile wurden hauptsächlich mit der Stichsäge ausgesägt. Verschraubungen mit den Spanten wurden mit Edelstahlschrauben (A2) und Duboschweitzer Kunststoffhülsen isoliert verschraubt.
Die Schranktüren wurden aus den verwendeten Platten herausgesägt und mit 50mm Leisten umklebt. Das ist einfach, spart Holz und sieht sehr gut aus.
Die Deckenverkleidungen wurden aus 6mm Sperrholz gefertigt und mit Bootsschaumfolie beklebt (Kövulfix).
Ankerkasten
Wir haben uns für einen Edelstahlbügelanker 25kg und 70m, 10mm Edelstahlkette entschieden. Edelstahl und Aluminium vertragen sich jedoch nicht besonders (Elektrolyse). Der Ankerkasten wurde aus diesem Grund innen mit dem restlichen Epple-Plast LS beschichtet. Dannach wurden Kunstoffmatten (Fußabtreter) n den Ankerksten geklebt. Nun ist keine Elektrolyse mehr zu befürchten.
Elektrik I
Auf der Backbordseite läuft von vorn nach hinten ein 100x70 mm Kabelkanal von dem alle Rohrleitungen über die Decke zu den Verbrauchen führen.
Holzinnenausbau III
Der Kühlschrank würde genau eingepasst und mit 50 mm Styrodur aufgebaut. Dieses wurde mit Schichtstoffplatten beklebt und ausgefugt (Sikaflex). Als Herd wurde nun doch ein ENO Gasherd installiert und auch die lebenswichtigen Anbauteile (Gasfernschalter und Gasalarm) vorgesehen. In der Backskiste steht eine 11kg Aluminiumgasflasche.
Masttransport
Im Palstek hatten wir im Oktober 2008 einen 16,5m Mast in der nähe von Köln gefunden der vom Profil her genau passte. Es wurde vereinbart diesen im Frühjahr 2009 abzuholen. Er wurde unter einem öffentlichen Schwimmbad gelagert und es mussten Mauern und Zäune entfernt werden um ihn wieder an das Tageslicht zu bringen. Der Transport wurde mit einem Ruderbootsanhänger erledigt. Die Fahrt führte uns nach Köln und über Aachen, Lüttich, Saarbrücken, Straßbourg nach Hause. Alles in allem waren das 1000 km.
Holzinnenausbau IV
Das Hauptschott aus Aluminium wurde zum Bad hin mit einer roten HPL-Platte mittels Sikaflex verklebt. Ein 40 Liter Fäkalientank und eine Lavac-Vakuumtoilette eingebaut. Der gesamte Innenausbau wurde mit Le Tonkinois gestrichen (2x).
Salon Navigation und Heckkabine wurden ausgebaut.
Unterwasseranstrich
Elektrik II
Alle Einzeladereitungen werden in die Rohre gezogen und in der Verteilung angeschlossen. Die LED-Spotlights, Funkgerät, ... eingbaut. Nun werden die Batteriebänke abgesichert und verkabelt. Der Trenntrafo und die 230 V-Installation findet ihren Platz.
Decksarbeiten II
Anbau des Biminitops, der Winschen, der Selbststeueranlage (Hydrovane), Peitschenantenne (Selbstbau), Travellerschiene, Genuaschienen,...